Discussion
Loading...

#Tag

  • About
  • Code of conduct
  • Privacy
  • About Bonfire
Social Media Channel boosted
Matthias
@Matthias@blog.clickomania.ch  ·  activity timestamp yesterday

Die sozialen Medien 2025: KI-Müll und noch mehr Hass als früher

Wie steht es um die sozialen Medien? Vor zwei Jahren sah ich sie am Tiefpunkt angelangt. Vor einem Jahr war zu konstatieren, dass es Wunschdenken gewesen war, die eine oder andere Plattform möge bankrottgehen. Twitter hatte die Kurve gekriegt, Meta betrieb bei Facebook und Instagram Business as usual und der neue Stern am blauen Himmel (Bluesky) hatte bereits von seiner Farbe verloren.

2025 setzten sich diese grossen Trends fort. Keines der grundsätzlichen Probleme verschwand oder wurde nur ansatzweise geringer. Dafür kam mit dem KI-Slop – mehr dazu später – ein riesiges Ärgernis dazu. Die Betreiber der Plattformen gehen inzwischen davon aus, dass ihr Schlendrian geduldet wird, selbst wenn er groteske Züge annimmt. Ein Beispiel von unzähligen aus diesem Jahr, aber ein besonders abstossendes: Der republikanische Gouverneurskandidat Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»twitterte am 25. Juli ein Photoshop-Bild, das ihn am Eingang vor dem KZ Auschwitz zeigt, mit dem Text: «My 0% Unemployment Plan».

Stolze Nazis posieren auf X

Ich habe nachgesehen: Der Tweet ist fünf Monate später noch online und hat nicht einmal eine Community Note bekommen. Und ja, dieser Tweet hat politische Relevanz, indem er in vier (oder fünf) Worten klarmacht, dass wir es mit einem nicht wählbaren Menschenhasser zu tun haben. Trotzdem zeigt er an, auf welchem Niveau wir angelangt sind. Langford wurde für seinen Post «verdroschen» (lambasted), aber auch nur im übertragenen Sinn. Auf der Liste der Kandidaten für die Gouverneurswahl in Kalifornien 2026 ist sein Name weiterhin aufzufinden. Drei Jahre nach Elon Musks Übernahme sind stolze Nazis, die unter ihrem Klarnamen die industrielle Menschenvernichtung propagieren, in der Normalität angelangt.

Bluesky ist nach drei Jahren nicht zu einer Alternative avanciert. Die Plattform wächst weiterhin moderat mit vierzig Millionen Usern im Oktober. Was die Dynamik und die Stimmungslage angeht, wurde meinem persönlichen Empfinden nach der Ton auch bei Bluesky in diesem Jahr rauer. Bei «The Atlantic» gab es vor einem Jahr eine Analyse dazu: Aufgrund der Abwanderung bei Twitter (X) werden diverse Rechte auch auf Bluesky aktiv. Es existieren noch immer deutliche Unterschiede, aber natürlich machen sich die populistischen Diskursmittel der Provokation und Anfeindung bemerkbar. Im Oktober kreuzte das Weisse Haus auf Bluesky auf – und avancierte schnell zu einem der meistgeblockten Account.

Sind diese Plattformen nicht alle «rogue»?

Wenn wir bei der Politik sind: Hat die aufgegeben, irgendetwas regulieren zu wollen? In den USA brauchen wir diese Frage nicht zu stellen, aber wenn Elon Musk klare Wahlempfehlungen zugunsten der AfD ausspricht, könnte man wenigstens in Europa auf den Gedanken verfallen, die Demokratie vor solchen Beeinflussungen zu schützen. Liesse sich nicht viel vehementer von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen? In der EU gibt es folgende Handhabe (zitiert von «Euronews»):

Sollte X oder eine andere grosse Online-Plattform einen schwerwiegenden Verstoss gegen das DSA begehen, könnte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes der Plattform verhängen. Bislang kam das nicht vor. «Rogue-Plattformen», die sich ihren Verpflichtungen verweigern und «das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden», könnten gemäss DSA ebenfalls mit einer vorübergehenden Sperrung belegt werden.

Mit DSA ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) der EU gemeint. Gab es 2025 Fälle bei Twitter, Facebook und Co., die eine solche Einstufung als «Rogue-Plattformen» ermöglicht hätten? Ja. Die EU-Kommission habe Verstösse im Bereich des Jugendschutzes und der Desinformation vor Wahlen festgestellt, berichtete Netzpolitik.org und auch die «Tagesschau» vor zwei Monaten.

Die Brüsseler Behörde beanstandet, dass die Nutzer beim Anzeigen etwa von terroristischen Videos, antisemitischen Texten oder Kindesmissbrauch zu viele Schritte durchlaufen müssten. Diese seien womöglich auch noch irreführend dargestellt. Laut EU-Kommission sind das unnötige Hürden, die nicht im Einklang mit dem europäischen Digitalgesetz stünden.

Vermutlich fände man viel mehr, würde man genauer hinsehen. Ich lese gefühlt alle drei Tage von Online-Mobs, die auf eine Weise auf Leute losgehen, die deren «Leben und die Sicherheit» auf jeden Fall gefährden könnten.

Das Social-Media-Verbot als Drohung

Dass das Wohlbefinden Jugendlicher bedroht ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Seit dem 10. Dezember gilt in Australien ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Auch bei uns läuft diese Debatte. Ich bin mir unschlüssig, ob ich für ein Verbot plädieren soll. Aber ich sehe die Drohung eines Verbots als sinnvollen Hebel, um den Konzernen mehr Verantwortung abzuringen. Die oben erwähnten Hürden abzubauen, wäre ein Klacks.

Angesichts der politischen Grosswetterlage müssen wir sogar froh sein, wenn die Regulierung nicht weiter abgebaut wird. Im Januar schlossen die Tech-Bosse und die US-Regierung informelle Allianz, was nicht ohne Folgen blieb:

Die EU steht unter Druck, da US-Tech-Milliardäre sich Trump annähern und gleichzeitig europäische Vorschriften angreifen. Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Meta, verspottete europäische Gesetze als «Zensur», als er ankündigte, die Faktenprüfer in den USA auf Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen. Auch wenn diese Massnahme nur in den USA gilt, befürchten Aktivisten die Verbreitung ungeprüfter englischsprachiger Inhalte in Europa.

Die KI-Sintflut bricht heran

Jesus am Kreuz – von KI generiert.Jesus reisst Sprüche am Kreuz – KI-Dreck, wie er (nicht im Heiligen) Buch steht.

Zum letzten, bereits kurz erwähnten Teilchen in diesem frustrierenden Puzzle. Das sind die Kreationen der künstlichen Intelligenz, die anteilsmässig in den letzten zwölf Monaten massiv zugelegt haben. Im Frühling beschrieb ich das Problem ausführlich, um im April festzustellen, dass Meta nicht gewillt ist, irgendetwas dagegen zu tun. Die Konzerne erfüllen die Pflicht zur Kennzeichnung nicht.

Im Juni liess sich belegen, dass sich KI bereits etabliert hatte, um Facebook inhaltlich mit reaktionären Motiven zu bewirtschaften. Anhand der sogenannten «Bibel-Vlogs» zeigt sich, dass solche Inhalte nurmehr primitivste Unterhaltungsgelüste bedienen. Was die Frage aufwirft, ob sich die sozialen Medien damit nicht selbst ad absurdum geführt und überflüssig gemacht haben.

Trotzdem werde ich mich hüten, (schon wieder) den baldigen Tod der sozialen Medien zu prognostizieren. Sie erwiesen sich in der Vergangenheit als hartnäckig. In der Politik sind sie zu einem so grossen Machtfaktor geworden, dass selbst Politikerinnen und Politiker mit echten Vorbehalten diese Plattformen zur Selbstdarstellung nicht mehr missen wollen.

Eine Prognose wage ich jedoch schon: Es wird auch 2026 schlimmer, nicht besser werden.

Beitragsbild: Mir ging es 2025 auch so – die ganze Zeit (Karola G, Pexels-Lizenz).

#Bluesky #Facebook #Jahresmusterung #Politik #SozialeMedien #Twitter
netzpolitik.org

Wie künstliche Videos Social Media fluten

Eine neue Studie zeigt: TikTok und Instagram kennzeichnen KI-generierte Inhalte nur unzureichend – und gerade TikTok wird von bizarren synthetischen Videos dominiert. Die Plattformen verstoßen damit gegen EU-Vorgaben und sorgen für eine Flut von automatisierter Desinformation.
the Guardian

Europe ‘must not be bullied’ by Trump and Musk on tech laws, NGOs say

Letter to Ursula von der Leyen urges European Commission not to weaken enforcement of DSA and DMA
Neue Zürcher Zeitung

Forderung nach einem Social-Media-Verbot für Teenager: Amüsiert sich die Jugend zu Tode?

In Australien können Jugendliche auf Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. schon bald kein Konto mehr eröffnen. Der Bundesrat prüft, ob die Schweiz ähnliche Einschränkungen einführen soll.
tagesschau.de

Facebook, Instagram und TikTok droht EU-Strafe

Nach Ansicht der EU-Kommission könnten Facebook, Instagram und TikTok wegen mangelnder Datentransparenz gegen EU-Recht verstoßen. Sollten sich die vorläufigen Ermittlungen bestätigen, drohen hohe Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission bemängelt Verstöße bei Instagram, Facebook und TikTok

TikTok, Instagram und Facebook lassen Forschende nicht ausreichend an ihre Daten heran. Und bei Instagram und Facebook ist das Melden von Inhalten zu schwer. Das hat die EU-Kommission festgestellt und fordert Nachbesserungen – sonst drohen Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Tiktok

Nach Manipulationsvorwürfen wurde die Präsidentschaftswahl in Rumänien abgesagt. Jetzt startet die EU-Kommission deshalb eine Untersuchung der Social-Media-Plattform Tiktok. Sie soll klären, ob im Wahlkampf der Empfehlungsalgorithmus manipuliert wurde und wie die Plattform mit politischer Werbung umging.
Vertretung in Deutschland

Minderjährigen-Schutz auf Facebook/Instagram: EU-Kommission leitet förmliches Verfahren gegen Meta ein

Hat der Konzern Meta beim Schutz Minderjähriger auf Facebook und Instagram gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen? Das prüft die EU-Kommission und hat dazu ein förmliches Verfahren eingeleitet.

Gesetz über digitale Dienste – Wikipedia

euronews

Fact-check: EU has not said it wants to ban X over Musk interference

Euroverify breaks down what we know about the EU’s response to the tech billionaire’s intrusion into European politics.
dw.com

Wie stark können Soziale Medien Wahlen beeinflussen? – DW – 10.01.2025

Wegen mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf TikTok wiederholt Rumänien die Präsidentschaftswahl; auf X macht Elon Musk Werbung für die AfD. Verändert Social Media aus wissenschaftlicher Sicht die Demokratie?
The Hollywood Reporter

How Trump Won the First “Influencer Election”

While both campaigns worked overtime to court influencers, Donald Trump invested early and heavily in relationships with podcasters and livestreamers in a strategy that ultimately proved more successful. 
t3n Magazin

Einer der meistgeblockten Accounts auf Bluesky: Das Weiße Haus | t3n

Das Weiße Haus hat ein offizielles Profil auf der Plattform Bluesky gestartet – und wurde in Rekordzeit zu einem der meistgeblockten Accounts überhaupt. Innerhalb weniger Stunden blockierten laut Analysen über 99.000 Nutzer:innen das Profil. Nur Stunden nach der Eröffnung seines offiziellen Accounts auf Bluesky zählt das Weiße Haus zu den am häufigsten blockierten Profilen der […]
The Atlantic

The Right Has a Bluesky Problem

The X exodus is weakening a way for conservatives to speak to the masses.
Backlinko

Bluesky Statistics: How Many People Use Bluesky? (2025)

Complete Bluesky statistics: 25.47M users, app downloads, funding, and global usage data across key markets.

2026 California gubernatorial election - Wikipedia

Across California, CA Patch

CA Governor Candidate Lambasted For Auschwitz Post: 'Moral Failure'

The candidate posted a photo of the Nazi concentration camp and said it was his plan for ending homelessness and unemployment.
X (formerly Twitter)
https://x.com/KyleLangfordCA/status/1948829956726763748

KZ Auschwitz I (Stammlager) – Wikipedia

Bluesky – Wikipedia

Slop – Wikipedia

Sorry, no caption provided by author
Sorry, no caption provided by author
Sorry, no caption provided by author
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
  • Copy link
  • Flag this post
  • Block
Matthias
@Matthias@blog.clickomania.ch  ·  activity timestamp yesterday

Die sozialen Medien 2025: KI-Müll und noch mehr Hass als früher

Wie steht es um die sozialen Medien? Vor zwei Jahren sah ich sie am Tiefpunkt angelangt. Vor einem Jahr war zu konstatieren, dass es Wunschdenken gewesen war, die eine oder andere Plattform möge bankrottgehen. Twitter hatte die Kurve gekriegt, Meta betrieb bei Facebook und Instagram Business as usual und der neue Stern am blauen Himmel (Bluesky) hatte bereits von seiner Farbe verloren.

2025 setzten sich diese grossen Trends fort. Keines der grundsätzlichen Probleme verschwand oder wurde nur ansatzweise geringer. Dafür kam mit dem KI-Slop – mehr dazu später – ein riesiges Ärgernis dazu. Die Betreiber der Plattformen gehen inzwischen davon aus, dass ihr Schlendrian geduldet wird, selbst wenn er groteske Züge annimmt. Ein Beispiel von unzähligen aus diesem Jahr, aber ein besonders abstossendes: Der republikanische Gouverneurskandidat Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»twitterte am 25. Juli ein Photoshop-Bild, das ihn am Eingang vor dem KZ Auschwitz zeigt, mit dem Text: «My 0% Unemployment Plan».

Stolze Nazis posieren auf X

Ich habe nachgesehen: Der Tweet ist fünf Monate später noch online und hat nicht einmal eine Community Note bekommen. Und ja, dieser Tweet hat politische Relevanz, indem er in vier (oder fünf) Worten klarmacht, dass wir es mit einem nicht wählbaren Menschenhasser zu tun haben. Trotzdem zeigt er an, auf welchem Niveau wir angelangt sind. Langford wurde für seinen Post «verdroschen» (lambasted), aber auch nur im übertragenen Sinn. Auf der Liste der Kandidaten für die Gouverneurswahl in Kalifornien 2026 ist sein Name weiterhin aufzufinden. Drei Jahre nach Elon Musks Übernahme sind stolze Nazis, die unter ihrem Klarnamen die industrielle Menschenvernichtung propagieren, in der Normalität angelangt.

Bluesky ist nach drei Jahren nicht zu einer Alternative avanciert. Die Plattform wächst weiterhin moderat mit vierzig Millionen Usern im Oktober. Was die Dynamik und die Stimmungslage angeht, wurde meinem persönlichen Empfinden nach der Ton auch bei Bluesky in diesem Jahr rauer. Bei «The Atlantic» gab es vor einem Jahr eine Analyse dazu: Aufgrund der Abwanderung bei Twitter (X) werden diverse Rechte auch auf Bluesky aktiv. Es existieren noch immer deutliche Unterschiede, aber natürlich machen sich die populistischen Diskursmittel der Provokation und Anfeindung bemerkbar. Im Oktober kreuzte das Weisse Haus auf Bluesky auf – und avancierte schnell zu einem der meistgeblockten Account.

Sind diese Plattformen nicht alle «rogue»?

Wenn wir bei der Politik sind: Hat die aufgegeben, irgendetwas regulieren zu wollen? In den USA brauchen wir diese Frage nicht zu stellen, aber wenn Elon Musk klare Wahlempfehlungen zugunsten der AfD ausspricht, könnte man wenigstens in Europa auf den Gedanken verfallen, die Demokratie vor solchen Beeinflussungen zu schützen. Liesse sich nicht viel vehementer von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen? In der EU gibt es folgende Handhabe (zitiert von «Euronews»):

Sollte X oder eine andere grosse Online-Plattform einen schwerwiegenden Verstoss gegen das DSA begehen, könnte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes der Plattform verhängen. Bislang kam das nicht vor. «Rogue-Plattformen», die sich ihren Verpflichtungen verweigern und «das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden», könnten gemäss DSA ebenfalls mit einer vorübergehenden Sperrung belegt werden.

Mit DSA ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) der EU gemeint. Gab es 2025 Fälle bei Twitter, Facebook und Co., die eine solche Einstufung als «Rogue-Plattformen» ermöglicht hätten? Ja. Die EU-Kommission habe Verstösse im Bereich des Jugendschutzes und der Desinformation vor Wahlen festgestellt, berichtete Netzpolitik.org und auch die «Tagesschau» vor zwei Monaten.

Die Brüsseler Behörde beanstandet, dass die Nutzer beim Anzeigen etwa von terroristischen Videos, antisemitischen Texten oder Kindesmissbrauch zu viele Schritte durchlaufen müssten. Diese seien womöglich auch noch irreführend dargestellt. Laut EU-Kommission sind das unnötige Hürden, die nicht im Einklang mit dem europäischen Digitalgesetz stünden.

Vermutlich fände man viel mehr, würde man genauer hinsehen. Ich lese gefühlt alle drei Tage von Online-Mobs, die auf eine Weise auf Leute losgehen, die deren «Leben und die Sicherheit» auf jeden Fall gefährden könnten.

Das Social-Media-Verbot als Drohung

Dass das Wohlbefinden Jugendlicher bedroht ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Seit dem 10. Dezember gilt in Australien ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Auch bei uns läuft diese Debatte. Ich bin mir unschlüssig, ob ich für ein Verbot plädieren soll. Aber ich sehe die Drohung eines Verbots als sinnvollen Hebel, um den Konzernen mehr Verantwortung abzuringen. Die oben erwähnten Hürden abzubauen, wäre ein Klacks.

Angesichts der politischen Grosswetterlage müssen wir sogar froh sein, wenn die Regulierung nicht weiter abgebaut wird. Im Januar schlossen die Tech-Bosse und die US-Regierung informelle Allianz, was nicht ohne Folgen blieb:

Die EU steht unter Druck, da US-Tech-Milliardäre sich Trump annähern und gleichzeitig europäische Vorschriften angreifen. Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Meta, verspottete europäische Gesetze als «Zensur», als er ankündigte, die Faktenprüfer in den USA auf Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen. Auch wenn diese Massnahme nur in den USA gilt, befürchten Aktivisten die Verbreitung ungeprüfter englischsprachiger Inhalte in Europa.

Die KI-Sintflut bricht heran

Jesus am Kreuz – von KI generiert.Jesus reisst Sprüche am Kreuz – KI-Dreck, wie er (nicht im Heiligen) Buch steht.

Zum letzten, bereits kurz erwähnten Teilchen in diesem frustrierenden Puzzle. Das sind die Kreationen der künstlichen Intelligenz, die anteilsmässig in den letzten zwölf Monaten massiv zugelegt haben. Im Frühling beschrieb ich das Problem ausführlich, um im April festzustellen, dass Meta nicht gewillt ist, irgendetwas dagegen zu tun. Die Konzerne erfüllen die Pflicht zur Kennzeichnung nicht.

Im Juni liess sich belegen, dass sich KI bereits etabliert hatte, um Facebook inhaltlich mit reaktionären Motiven zu bewirtschaften. Anhand der sogenannten «Bibel-Vlogs» zeigt sich, dass solche Inhalte nurmehr primitivste Unterhaltungsgelüste bedienen. Was die Frage aufwirft, ob sich die sozialen Medien damit nicht selbst ad absurdum geführt und überflüssig gemacht haben.

Trotzdem werde ich mich hüten, (schon wieder) den baldigen Tod der sozialen Medien zu prognostizieren. Sie erwiesen sich in der Vergangenheit als hartnäckig. In der Politik sind sie zu einem so grossen Machtfaktor geworden, dass selbst Politikerinnen und Politiker mit echten Vorbehalten diese Plattformen zur Selbstdarstellung nicht mehr missen wollen.

Eine Prognose wage ich jedoch schon: Es wird auch 2026 schlimmer, nicht besser werden.

Beitragsbild: Mir ging es 2025 auch so – die ganze Zeit (Karola G, Pexels-Lizenz).

#Bluesky #Facebook #Jahresmusterung #Politik #SozialeMedien #Twitter
netzpolitik.org

Wie künstliche Videos Social Media fluten

Eine neue Studie zeigt: TikTok und Instagram kennzeichnen KI-generierte Inhalte nur unzureichend – und gerade TikTok wird von bizarren synthetischen Videos dominiert. Die Plattformen verstoßen damit gegen EU-Vorgaben und sorgen für eine Flut von automatisierter Desinformation.
the Guardian

Europe ‘must not be bullied’ by Trump and Musk on tech laws, NGOs say

Letter to Ursula von der Leyen urges European Commission not to weaken enforcement of DSA and DMA
Neue Zürcher Zeitung

Forderung nach einem Social-Media-Verbot für Teenager: Amüsiert sich die Jugend zu Tode?

In Australien können Jugendliche auf Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. schon bald kein Konto mehr eröffnen. Der Bundesrat prüft, ob die Schweiz ähnliche Einschränkungen einführen soll.
tagesschau.de

Facebook, Instagram und TikTok droht EU-Strafe

Nach Ansicht der EU-Kommission könnten Facebook, Instagram und TikTok wegen mangelnder Datentransparenz gegen EU-Recht verstoßen. Sollten sich die vorläufigen Ermittlungen bestätigen, drohen hohe Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission bemängelt Verstöße bei Instagram, Facebook und TikTok

TikTok, Instagram und Facebook lassen Forschende nicht ausreichend an ihre Daten heran. Und bei Instagram und Facebook ist das Melden von Inhalten zu schwer. Das hat die EU-Kommission festgestellt und fordert Nachbesserungen – sonst drohen Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Tiktok

Nach Manipulationsvorwürfen wurde die Präsidentschaftswahl in Rumänien abgesagt. Jetzt startet die EU-Kommission deshalb eine Untersuchung der Social-Media-Plattform Tiktok. Sie soll klären, ob im Wahlkampf der Empfehlungsalgorithmus manipuliert wurde und wie die Plattform mit politischer Werbung umging.
Vertretung in Deutschland

Minderjährigen-Schutz auf Facebook/Instagram: EU-Kommission leitet förmliches Verfahren gegen Meta ein

Hat der Konzern Meta beim Schutz Minderjähriger auf Facebook und Instagram gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen? Das prüft die EU-Kommission und hat dazu ein förmliches Verfahren eingeleitet.

Gesetz über digitale Dienste – Wikipedia

euronews

Fact-check: EU has not said it wants to ban X over Musk interference

Euroverify breaks down what we know about the EU’s response to the tech billionaire’s intrusion into European politics.
dw.com

Wie stark können Soziale Medien Wahlen beeinflussen? – DW – 10.01.2025

Wegen mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf TikTok wiederholt Rumänien die Präsidentschaftswahl; auf X macht Elon Musk Werbung für die AfD. Verändert Social Media aus wissenschaftlicher Sicht die Demokratie?
The Hollywood Reporter

How Trump Won the First “Influencer Election”

While both campaigns worked overtime to court influencers, Donald Trump invested early and heavily in relationships with podcasters and livestreamers in a strategy that ultimately proved more successful. 
t3n Magazin

Einer der meistgeblockten Accounts auf Bluesky: Das Weiße Haus | t3n

Das Weiße Haus hat ein offizielles Profil auf der Plattform Bluesky gestartet – und wurde in Rekordzeit zu einem der meistgeblockten Accounts überhaupt. Innerhalb weniger Stunden blockierten laut Analysen über 99.000 Nutzer:innen das Profil. Nur Stunden nach der Eröffnung seines offiziellen Accounts auf Bluesky zählt das Weiße Haus zu den am häufigsten blockierten Profilen der […]
The Atlantic

The Right Has a Bluesky Problem

The X exodus is weakening a way for conservatives to speak to the masses.
Backlinko

Bluesky Statistics: How Many People Use Bluesky? (2025)

Complete Bluesky statistics: 25.47M users, app downloads, funding, and global usage data across key markets.

2026 California gubernatorial election - Wikipedia

Across California, CA Patch

CA Governor Candidate Lambasted For Auschwitz Post: 'Moral Failure'

The candidate posted a photo of the Nazi concentration camp and said it was his plan for ending homelessness and unemployment.
X (formerly Twitter)
https://x.com/KyleLangfordCA/status/1948829956726763748

KZ Auschwitz I (Stammlager) – Wikipedia

Bluesky – Wikipedia

Slop – Wikipedia

Sorry, no caption provided by author
Sorry, no caption provided by author
Sorry, no caption provided by author
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
  • Copy link
  • Flag this post
  • Block
Log in

BT Free Social

BT Free is a non-profit organization founded by @ozoned@btfree.social . It's goal is for digital privacy rights, advocacy and consulting. This goal will be attained by hosting open platforms to allow others to seamlessly join the Fediverse on moderated instances or by helping others join the Fediverse.

BT Free Social: About · Code of conduct · Privacy ·
Bonfire community · 1.0.0 no JS en
Automatic federation enabled
  • Explore
  • About
  • Public Groups
  • Code of Conduct
Home
Login