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Die sozialen Medien 2025: KI-Müll und noch mehr Hass als früher

Wie steht es um die sozialen Medien? Vor zwei Jahren sah ich sie am Tiefpunkt angelangt. Vor einem Jahr war zu konstatieren, dass es Wunschdenken gewesen war, die eine oder andere Plattform möge bankrottgehen. Twitter hatte die Kurve gekriegt, Meta betrieb bei Facebook und Instagram Business as usual und der neue Stern am blauen Himmel (Bluesky) hatte bereits von seiner Farbe verloren.

2025 setzten sich diese grossen Trends fort. Keines der grundsätzlichen Probleme verschwand oder wurde nur ansatzweise geringer. Dafür kam mit dem KI-Slop – mehr dazu später – ein riesiges Ärgernis dazu. Die Betreiber der Plattformen gehen inzwischen davon aus, dass ihr Schlendrian geduldet wird, selbst wenn er groteske Züge annimmt. Ein Beispiel von unzähligen aus diesem Jahr, aber ein besonders abstossendes: Der republikanische Gouverneurskandidat Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»twitterte am 25. Juli ein Photoshop-Bild, das ihn am Eingang vor dem KZ Auschwitz zeigt, mit dem Text: «My 0% Unemployment Plan».

Stolze Nazis posieren auf X

Ich habe nachgesehen: Der Tweet ist fünf Monate später noch online und hat nicht einmal eine Community Note bekommen. Und ja, dieser Tweet hat politische Relevanz, indem er in vier (oder fünf) Worten klarmacht, dass wir es mit einem nicht wählbaren Menschenhasser zu tun haben. Trotzdem zeigt er an, auf welchem Niveau wir angelangt sind. Langford wurde für seinen Post «verdroschen» (lambasted), aber auch nur im übertragenen Sinn. Auf der Liste der Kandidaten für die Gouverneurswahl in Kalifornien 2026 ist sein Name weiterhin aufzufinden. Drei Jahre nach Elon Musks Übernahme sind stolze Nazis, die unter ihrem Klarnamen die industrielle Menschenvernichtung propagieren, in der Normalität angelangt.

Bluesky ist nach drei Jahren nicht zu einer Alternative avanciert. Die Plattform wächst weiterhin moderat mit vierzig Millionen Usern im Oktober. Was die Dynamik und die Stimmungslage angeht, wurde meinem persönlichen Empfinden nach der Ton auch bei Bluesky in diesem Jahr rauer. Bei «The Atlantic» gab es vor einem Jahr eine Analyse dazu: Aufgrund der Abwanderung bei Twitter (X) werden diverse Rechte auch auf Bluesky aktiv. Es existieren noch immer deutliche Unterschiede, aber natürlich machen sich die populistischen Diskursmittel der Provokation und Anfeindung bemerkbar. Im Oktober kreuzte das Weisse Haus auf Bluesky auf – und avancierte schnell zu einem der meistgeblockten Account.

Sind diese Plattformen nicht alle «rogue»?

Wenn wir bei der Politik sind: Hat die aufgegeben, irgendetwas regulieren zu wollen? In den USA brauchen wir diese Frage nicht zu stellen, aber wenn Elon Musk klare Wahlempfehlungen zugunsten der AfD ausspricht, könnte man wenigstens in Europa auf den Gedanken verfallen, die Demokratie vor solchen Beeinflussungen zu schützen. Liesse sich nicht viel vehementer von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen? In der EU gibt es folgende Handhabe (zitiert von «Euronews»):

Sollte X oder eine andere grosse Online-Plattform einen schwerwiegenden Verstoss gegen das DSA begehen, könnte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes der Plattform verhängen. Bislang kam das nicht vor. «Rogue-Plattformen», die sich ihren Verpflichtungen verweigern und «das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden», könnten gemäss DSA ebenfalls mit einer vorübergehenden Sperrung belegt werden.

Mit DSA ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) der EU gemeint. Gab es 2025 Fälle bei Twitter, Facebook und Co., die eine solche Einstufung als «Rogue-Plattformen» ermöglicht hätten? Ja. Die EU-Kommission habe Verstösse im Bereich des Jugendschutzes und der Desinformation vor Wahlen festgestellt, berichtete Netzpolitik.org und auch die «Tagesschau» vor zwei Monaten.

Die Brüsseler Behörde beanstandet, dass die Nutzer beim Anzeigen etwa von terroristischen Videos, antisemitischen Texten oder Kindesmissbrauch zu viele Schritte durchlaufen müssten. Diese seien womöglich auch noch irreführend dargestellt. Laut EU-Kommission sind das unnötige Hürden, die nicht im Einklang mit dem europäischen Digitalgesetz stünden.

Vermutlich fände man viel mehr, würde man genauer hinsehen. Ich lese gefühlt alle drei Tage von Online-Mobs, die auf eine Weise auf Leute losgehen, die deren «Leben und die Sicherheit» auf jeden Fall gefährden könnten.

Das Social-Media-Verbot als Drohung

Dass das Wohlbefinden Jugendlicher bedroht ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Seit dem 10. Dezember gilt in Australien ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Auch bei uns läuft diese Debatte. Ich bin mir unschlüssig, ob ich für ein Verbot plädieren soll. Aber ich sehe die Drohung eines Verbots als sinnvollen Hebel, um den Konzernen mehr Verantwortung abzuringen. Die oben erwähnten Hürden abzubauen, wäre ein Klacks.

Angesichts der politischen Grosswetterlage müssen wir sogar froh sein, wenn die Regulierung nicht weiter abgebaut wird. Im Januar schlossen die Tech-Bosse und die US-Regierung informelle Allianz, was nicht ohne Folgen blieb:

Die EU steht unter Druck, da US-Tech-Milliardäre sich Trump annähern und gleichzeitig europäische Vorschriften angreifen. Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Meta, verspottete europäische Gesetze als «Zensur», als er ankündigte, die Faktenprüfer in den USA auf Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen. Auch wenn diese Massnahme nur in den USA gilt, befürchten Aktivisten die Verbreitung ungeprüfter englischsprachiger Inhalte in Europa.

Die KI-Sintflut bricht heran

Jesus am Kreuz – von KI generiert.Jesus reisst Sprüche am Kreuz – KI-Dreck, wie er (nicht im Heiligen) Buch steht.

Zum letzten, bereits kurz erwähnten Teilchen in diesem frustrierenden Puzzle. Das sind die Kreationen der künstlichen Intelligenz, die anteilsmässig in den letzten zwölf Monaten massiv zugelegt haben. Im Frühling beschrieb ich das Problem ausführlich, um im April festzustellen, dass Meta nicht gewillt ist, irgendetwas dagegen zu tun. Die Konzerne erfüllen die Pflicht zur Kennzeichnung nicht.

Im Juni liess sich belegen, dass sich KI bereits etabliert hatte, um Facebook inhaltlich mit reaktionären Motiven zu bewirtschaften. Anhand der sogenannten «Bibel-Vlogs» zeigt sich, dass solche Inhalte nurmehr primitivste Unterhaltungsgelüste bedienen. Was die Frage aufwirft, ob sich die sozialen Medien damit nicht selbst ad absurdum geführt und überflüssig gemacht haben.

Trotzdem werde ich mich hüten, (schon wieder) den baldigen Tod der sozialen Medien zu prognostizieren. Sie erwiesen sich in der Vergangenheit als hartnäckig. In der Politik sind sie zu einem so grossen Machtfaktor geworden, dass selbst Politikerinnen und Politiker mit echten Vorbehalten diese Plattformen zur Selbstdarstellung nicht mehr missen wollen.

Eine Prognose wage ich jedoch schon: Es wird auch 2026 schlimmer, nicht besser werden.

Beitragsbild: Mir ging es 2025 auch so – die ganze Zeit (Karola G, Pexels-Lizenz).

#Bluesky #Facebook #Jahresmusterung #Politik #SozialeMedien #Twitter
netzpolitik.org

Wie künstliche Videos Social Media fluten

Eine neue Studie zeigt: TikTok und Instagram kennzeichnen KI-generierte Inhalte nur unzureichend – und gerade TikTok wird von bizarren synthetischen Videos dominiert. Die Plattformen verstoßen damit gegen EU-Vorgaben und sorgen für eine Flut von automatisierter Desinformation.
the Guardian

Europe ‘must not be bullied’ by Trump and Musk on tech laws, NGOs say

Letter to Ursula von der Leyen urges European Commission not to weaken enforcement of DSA and DMA
Neue Zürcher Zeitung

Forderung nach einem Social-Media-Verbot für Teenager: Amüsiert sich die Jugend zu Tode?

In Australien können Jugendliche auf Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. schon bald kein Konto mehr eröffnen. Der Bundesrat prüft, ob die Schweiz ähnliche Einschränkungen einführen soll.
tagesschau.de

Facebook, Instagram und TikTok droht EU-Strafe

Nach Ansicht der EU-Kommission könnten Facebook, Instagram und TikTok wegen mangelnder Datentransparenz gegen EU-Recht verstoßen. Sollten sich die vorläufigen Ermittlungen bestätigen, drohen hohe Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission bemängelt Verstöße bei Instagram, Facebook und TikTok

TikTok, Instagram und Facebook lassen Forschende nicht ausreichend an ihre Daten heran. Und bei Instagram und Facebook ist das Melden von Inhalten zu schwer. Das hat die EU-Kommission festgestellt und fordert Nachbesserungen – sonst drohen Geldstrafen.
netzpolitik.org

EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Tiktok

Nach Manipulationsvorwürfen wurde die Präsidentschaftswahl in Rumänien abgesagt. Jetzt startet die EU-Kommission deshalb eine Untersuchung der Social-Media-Plattform Tiktok. Sie soll klären, ob im Wahlkampf der Empfehlungsalgorithmus manipuliert wurde und wie die Plattform mit politischer Werbung umging.
Vertretung in Deutschland

Minderjährigen-Schutz auf Facebook/Instagram: EU-Kommission leitet förmliches Verfahren gegen Meta ein

Hat der Konzern Meta beim Schutz Minderjähriger auf Facebook und Instagram gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen? Das prüft die EU-Kommission und hat dazu ein förmliches Verfahren eingeleitet.

Gesetz über digitale Dienste – Wikipedia

euronews

Fact-check: EU has not said it wants to ban X over Musk interference

Euroverify breaks down what we know about the EU’s response to the tech billionaire’s intrusion into European politics.
dw.com

Wie stark können Soziale Medien Wahlen beeinflussen? – DW – 10.01.2025

Wegen mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf TikTok wiederholt Rumänien die Präsidentschaftswahl; auf X macht Elon Musk Werbung für die AfD. Verändert Social Media aus wissenschaftlicher Sicht die Demokratie?
The Hollywood Reporter

How Trump Won the First “Influencer Election”

While both campaigns worked overtime to court influencers, Donald Trump invested early and heavily in relationships with podcasters and livestreamers in a strategy that ultimately proved more successful. 
t3n Magazin

Einer der meistgeblockten Accounts auf Bluesky: Das Weiße Haus | t3n

Das Weiße Haus hat ein offizielles Profil auf der Plattform Bluesky gestartet – und wurde in Rekordzeit zu einem der meistgeblockten Accounts überhaupt. Innerhalb weniger Stunden blockierten laut Analysen über 99.000 Nutzer:innen das Profil. Nur Stunden nach der Eröffnung seines offiziellen Accounts auf Bluesky zählt das Weiße Haus zu den am häufigsten blockierten Profilen der […]
The Atlantic

The Right Has a Bluesky Problem

The X exodus is weakening a way for conservatives to speak to the masses.
Backlinko

Bluesky Statistics: How Many People Use Bluesky? (2025)

Complete Bluesky statistics: 25.47M users, app downloads, funding, and global usage data across key markets.

2026 California gubernatorial election - Wikipedia

Across California, CA Patch

CA Governor Candidate Lambasted For Auschwitz Post: 'Moral Failure'

The candidate posted a photo of the Nazi concentration camp and said it was his plan for ending homelessness and unemployment.
X (formerly Twitter)
https://x.com/KyleLangfordCA/status/1948829956726763748

KZ Auschwitz I (Stammlager) – Wikipedia

Bluesky – Wikipedia

Slop – Wikipedia

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Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Jesus am Kreuz – von KI generiert.
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
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Die sozialen Medien 2025: KI-Müll und noch mehr Hass als früher

Wie steht es um die sozialen Medien? Vor zwei Jahren sah ich sie am Tiefpunkt angelangt. Vor einem Jahr war zu konstatieren, dass es Wunschdenken gewesen war, die eine oder andere Plattform möge bankrottgehen. Twitter hatte die Kurve gekriegt, Meta betrieb bei Facebook und Instagram Business as usual und der neue Stern am blauen Himmel (Bluesky) hatte bereits von seiner Farbe verloren.

2025 setzten sich diese grossen Trends fort. Keines der grundsätzlichen Probleme verschwand oder wurde nur ansatzweise geringer. Dafür kam mit dem KI-Slop – mehr dazu später – ein riesiges Ärgernis dazu. Die Betreiber der Plattformen gehen inzwischen davon aus, dass ihr Schlendrian geduldet wird, selbst wenn er groteske Züge annimmt. Ein Beispiel von unzähligen aus diesem Jahr, aber ein besonders abstossendes: Der republikanische Gouverneurskandidat Kyle Langford vor dem KZ Auschwitz mit dem berühmten Schriftzug «Arbeit macht frei» und dem Text: «My 0% Unemployment Plan»twitterte am 25. Juli ein Photoshop-Bild, das ihn am Eingang vor dem KZ Auschwitz zeigt, mit dem Text: «My 0% Unemployment Plan».

Stolze Nazis posieren auf X

Ich habe nachgesehen: Der Tweet ist fünf Monate später noch online und hat nicht einmal eine Community Note bekommen. Und ja, dieser Tweet hat politische Relevanz, indem er in vier (oder fünf) Worten klarmacht, dass wir es mit einem nicht wählbaren Menschenhasser zu tun haben. Trotzdem zeigt er an, auf welchem Niveau wir angelangt sind. Langford wurde für seinen Post «verdroschen» (lambasted), aber auch nur im übertragenen Sinn. Auf der Liste der Kandidaten für die Gouverneurswahl in Kalifornien 2026 ist sein Name weiterhin aufzufinden. Drei Jahre nach Elon Musks Übernahme sind stolze Nazis, die unter ihrem Klarnamen die industrielle Menschenvernichtung propagieren, in der Normalität angelangt.

Bluesky ist nach drei Jahren nicht zu einer Alternative avanciert. Die Plattform wächst weiterhin moderat mit vierzig Millionen Usern im Oktober. Was die Dynamik und die Stimmungslage angeht, wurde meinem persönlichen Empfinden nach der Ton auch bei Bluesky in diesem Jahr rauer. Bei «The Atlantic» gab es vor einem Jahr eine Analyse dazu: Aufgrund der Abwanderung bei Twitter (X) werden diverse Rechte auch auf Bluesky aktiv. Es existieren noch immer deutliche Unterschiede, aber natürlich machen sich die populistischen Diskursmittel der Provokation und Anfeindung bemerkbar. Im Oktober kreuzte das Weisse Haus auf Bluesky auf – und avancierte schnell zu einem der meistgeblockten Account.

Sind diese Plattformen nicht alle «rogue»?

Wenn wir bei der Politik sind: Hat die aufgegeben, irgendetwas regulieren zu wollen? In den USA brauchen wir diese Frage nicht zu stellen, aber wenn Elon Musk klare Wahlempfehlungen zugunsten der AfD ausspricht, könnte man wenigstens in Europa auf den Gedanken verfallen, die Demokratie vor solchen Beeinflussungen zu schützen. Liesse sich nicht viel vehementer von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen? In der EU gibt es folgende Handhabe (zitiert von «Euronews»):

Sollte X oder eine andere grosse Online-Plattform einen schwerwiegenden Verstoss gegen das DSA begehen, könnte die Europäische Kommission eine Geldstrafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes der Plattform verhängen. Bislang kam das nicht vor. «Rogue-Plattformen», die sich ihren Verpflichtungen verweigern und «das Leben und die Sicherheit von Menschen gefährden», könnten gemäss DSA ebenfalls mit einer vorübergehenden Sperrung belegt werden.

Mit DSA ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) der EU gemeint. Gab es 2025 Fälle bei Twitter, Facebook und Co., die eine solche Einstufung als «Rogue-Plattformen» ermöglicht hätten? Ja. Die EU-Kommission habe Verstösse im Bereich des Jugendschutzes und der Desinformation vor Wahlen festgestellt, berichtete Netzpolitik.org und auch die «Tagesschau» vor zwei Monaten.

Die Brüsseler Behörde beanstandet, dass die Nutzer beim Anzeigen etwa von terroristischen Videos, antisemitischen Texten oder Kindesmissbrauch zu viele Schritte durchlaufen müssten. Diese seien womöglich auch noch irreführend dargestellt. Laut EU-Kommission sind das unnötige Hürden, die nicht im Einklang mit dem europäischen Digitalgesetz stünden.

Vermutlich fände man viel mehr, würde man genauer hinsehen. Ich lese gefühlt alle drei Tage von Online-Mobs, die auf eine Weise auf Leute losgehen, die deren «Leben und die Sicherheit» auf jeden Fall gefährden könnten.

Das Social-Media-Verbot als Drohung

Dass das Wohlbefinden Jugendlicher bedroht ist, darüber müssen wir nicht diskutieren. Seit dem 10. Dezember gilt in Australien ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Auch bei uns läuft diese Debatte. Ich bin mir unschlüssig, ob ich für ein Verbot plädieren soll. Aber ich sehe die Drohung eines Verbots als sinnvollen Hebel, um den Konzernen mehr Verantwortung abzuringen. Die oben erwähnten Hürden abzubauen, wäre ein Klacks.

Angesichts der politischen Grosswetterlage müssen wir sogar froh sein, wenn die Regulierung nicht weiter abgebaut wird. Im Januar schlossen die Tech-Bosse und die US-Regierung informelle Allianz, was nicht ohne Folgen blieb:

Die EU steht unter Druck, da US-Tech-Milliardäre sich Trump annähern und gleichzeitig europäische Vorschriften angreifen. Mark Zuckerberg, Geschäftsführer von Meta, verspottete europäische Gesetze als «Zensur», als er ankündigte, die Faktenprüfer in den USA auf Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen. Auch wenn diese Massnahme nur in den USA gilt, befürchten Aktivisten die Verbreitung ungeprüfter englischsprachiger Inhalte in Europa.

Die KI-Sintflut bricht heran

Jesus am Kreuz – von KI generiert.Jesus reisst Sprüche am Kreuz – KI-Dreck, wie er (nicht im Heiligen) Buch steht.

Zum letzten, bereits kurz erwähnten Teilchen in diesem frustrierenden Puzzle. Das sind die Kreationen der künstlichen Intelligenz, die anteilsmässig in den letzten zwölf Monaten massiv zugelegt haben. Im Frühling beschrieb ich das Problem ausführlich, um im April festzustellen, dass Meta nicht gewillt ist, irgendetwas dagegen zu tun. Die Konzerne erfüllen die Pflicht zur Kennzeichnung nicht.

Im Juni liess sich belegen, dass sich KI bereits etabliert hatte, um Facebook inhaltlich mit reaktionären Motiven zu bewirtschaften. Anhand der sogenannten «Bibel-Vlogs» zeigt sich, dass solche Inhalte nurmehr primitivste Unterhaltungsgelüste bedienen. Was die Frage aufwirft, ob sich die sozialen Medien damit nicht selbst ad absurdum geführt und überflüssig gemacht haben.

Trotzdem werde ich mich hüten, (schon wieder) den baldigen Tod der sozialen Medien zu prognostizieren. Sie erwiesen sich in der Vergangenheit als hartnäckig. In der Politik sind sie zu einem so grossen Machtfaktor geworden, dass selbst Politikerinnen und Politiker mit echten Vorbehalten diese Plattformen zur Selbstdarstellung nicht mehr missen wollen.

Eine Prognose wage ich jedoch schon: Es wird auch 2026 schlimmer, nicht besser werden.

Beitragsbild: Mir ging es 2025 auch so – die ganze Zeit (Karola G, Pexels-Lizenz).

#Bluesky #Facebook #Jahresmusterung #Politik #SozialeMedien #Twitter
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Wie künstliche Videos Social Media fluten

Eine neue Studie zeigt: TikTok und Instagram kennzeichnen KI-generierte Inhalte nur unzureichend – und gerade TikTok wird von bizarren synthetischen Videos dominiert. Die Plattformen verstoßen damit gegen EU-Vorgaben und sorgen für eine Flut von automatisierter Desinformation.
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Letter to Ursula von der Leyen urges European Commission not to weaken enforcement of DSA and DMA
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Forderung nach einem Social-Media-Verbot für Teenager: Amüsiert sich die Jugend zu Tode?

In Australien können Jugendliche auf Plattformen wie Instagram, Tiktok und Co. schon bald kein Konto mehr eröffnen. Der Bundesrat prüft, ob die Schweiz ähnliche Einschränkungen einführen soll.
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Facebook, Instagram und TikTok droht EU-Strafe

Nach Ansicht der EU-Kommission könnten Facebook, Instagram und TikTok wegen mangelnder Datentransparenz gegen EU-Recht verstoßen. Sollten sich die vorläufigen Ermittlungen bestätigen, drohen hohe Geldstrafen.
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EU-Kommission bemängelt Verstöße bei Instagram, Facebook und TikTok

TikTok, Instagram und Facebook lassen Forschende nicht ausreichend an ihre Daten heran. Und bei Instagram und Facebook ist das Melden von Inhalten zu schwer. Das hat die EU-Kommission festgestellt und fordert Nachbesserungen – sonst drohen Geldstrafen.
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EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Tiktok

Nach Manipulationsvorwürfen wurde die Präsidentschaftswahl in Rumänien abgesagt. Jetzt startet die EU-Kommission deshalb eine Untersuchung der Social-Media-Plattform Tiktok. Sie soll klären, ob im Wahlkampf der Empfehlungsalgorithmus manipuliert wurde und wie die Plattform mit politischer Werbung umging.
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Hat der Konzern Meta beim Schutz Minderjähriger auf Facebook und Instagram gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen? Das prüft die EU-Kommission und hat dazu ein förmliches Verfahren eingeleitet.

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Das Weiße Haus hat ein offizielles Profil auf der Plattform Bluesky gestartet – und wurde in Rekordzeit zu einem der meistgeblockten Accounts überhaupt. Innerhalb weniger Stunden blockierten laut Analysen über 99.000 Nutzer:innen das Profil. Nur Stunden nach der Eröffnung seines offiziellen Accounts auf Bluesky zählt das Weiße Haus zu den am häufigsten blockierten Profilen der […]
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The Right Has a Bluesky Problem

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Bluesky Statistics: How Many People Use Bluesky? (2025)

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2026 California gubernatorial election - Wikipedia

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KZ Auschwitz I (Stammlager) – Wikipedia

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Jesus am Kreuz – von KI generiert.
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Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
Junger Mann in einem hellen Hoodie sitzt auf einem Sofa und schaut konzentriert auf einen Laptopbildschirm, die Hände an den Schläfen. Im Hintergrund eine grüne Pflanze.
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Zuckerberg führt sich auf, wie der Schurke in einer Sci-fi-Dystopie

Bei Meta läuft das Geschäft. Es gab wieder Rekordgewinne, wenngleich der Geldregen wegen der Steuern nicht so üppig wie in früheren Jahren auf die Aktionäre niederprasselte. Doch obwohl die IRS die hohle Hand macht, kann es sich Mark Zuckerberg leisten, gewaltige Summen in die Rekrutierung von neuem Personal zu stecken.

«Wired» berichtete im Juli darüber: Die Angebote an Talente im Bereich der künstlichen Intelligenz beliefen sich auf Beträge von dreihundert Millionen über vier Jahre, mit einer Vergütung von über hundert Millionen im ersten Jahr:

Meta unterbreitete Mitarbeitern von OpenAI mindestens zehn unglaublich hohe Angebote, wie gut informierte Kreisen verlauten liessen. Ein hochrangiger Forscher wurde für die Position des Chefwissenschaftlers angeworben, lehnte das Angebot jedoch ab. Das Vergütungspaket umfasst zwar Aktienanteile, diese werden jedoch bereits im ersten Jahr sofort ausgezahlt.

Das ist ein klarer Ausdruck von Metas KI-Ambitionen. Ebenso die Abteilung mit dem Namen Meta Superintelligence Labs. Die Investitionen belaufen sich auf 14,3 Milliarden, fand die «New York Times» heraus. Sam Altman ist (nicht überraschend) erzürnt darüber, dass man ihm seine Top-Leute abwirbt. Er dürfte nicht der einzige im Silicon Valley sein, der einen Groll auf Meta hegt. Auch Apple hatte einen Abgang zu verzeichnen: Ruoming Pang, eine der KI-Koryphäen des iPhone-Konzerns, wurde mit zweihundert Millionen US-Dollar geködert.

Mark Zuckerberg will den Fortschritt radikal beschleunigen

Und wir fragen uns: Was plant Meta genau?

Nun, Mark brachte seine Pläne höchstselbst zu Papier (oder zu Tastatur). Er schrieb:

Ich bin äusserst optimistisch, dass Superintelligenz der Menschheit helfen wird, unser Fortschrittstempo zu beschleunigen. Vielleicht noch wichtiger ist, dass Superintelligenz das Potenzial hat, eine neue Ära der persönlichen Selbstbestimmung einzuläuten, in der die Menschen mehr Handlungsspielraum besitzen, um die Welt in die von ihnen gewünschte Richtung zu verbessern.

Eine Superintelligenz ist ein System, das dem menschlichen Intellekt in wesentlichen Bereichen oder generell überlegen ist. Es ist nicht erwiesen, dass eine solche Technologie nach dem jetzigen Stand der Dinge überhaupt realisierbar ist. Heutige Sprachmodelle funktionieren in den Grenzen ihrer Trainingsdaten. Für den nächsten «Evolutionssprung» müssten die irgendwie überwunden werden – genauso, wie ein menschliches Genie in der Lage ist, die Grenzen des bisherigen Wissens und Könnens auszudehnen. Wird das passieren? Vielleicht, vielleicht nicht. Und falls es passiert, könnte das bis 2045 der Fall sein, wie Ray Kurzweil prognostiziert. Genauso gut ist möglich, dass es so lange dauert, dass Mark Zuckerberg es nicht mehr erlebt.

Wie auch immer: Dass der Meta-Chef so tut, als ob er diese Errungenschaft mit seinen Milliarden kaufen könnte, ist ein Zeichen von Hybris.

Jedem seine persönliche Superintelligenz!

Jedenfalls konkretisiert er seine Pläne wie folgt:

Die Vision von Meta ist es, jedem Menschen persönliche Superintelligenz zugänglich zu machen. Wir glauben daran, diese Kraft in die Hände der Menschen zu legen, damit sie sie für das einsetzen können, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist.

Mir liegt ein «Heilige Scheisse!» auf der Zunge. Naiver Fortschrittsglaube in Ehren, aber das ist selbst für zuckerbergsche Verhältnisse schmerzhaft schönfärberisch. Meta und Mark Zuckerberg haben immer und immer wieder bewiesen, dass sie Eigeninteressen vor die gesellschaftliche Verantwortung stellen. Belege dafür gibt es viele – ich belasse es mit einem Hinweis auf den fahrlässigen Umgang mit dem KI-Matsch (AI Slop), den diese Plattformen 2025 an den Tag gelegt haben (siehe hier, hier, hier, hier und hier).

Überlegen wir uns mal, nur aus Spass, was passieren würde, wenn es Meta gelänge, eine solche Superintelligenz zu entwickeln. Und tun wir das unter der Prämisse, dass kein anderes Unternehmen dazu in der Lage wäre:

  • Wir hätten es mit einer extremen Machtkonzentration zu tun. Die Regierungen dieser Welt hätten Meta wenig bis nichts entgegenzusetzen.
  • Meta würde die Kommunikationsflüsse kontrollieren. Positiv gesehen wäre das Moderationsproblem bei Facebook, Instagram und allen anderen sozialen Medien gelöst. Negativ daran wäre, dass niemand mehr etwas verlautbaren könnte, was Meta nicht passt.
  • Wenn Mark Zuckerberg heute der Konkurrenz die Leute abspenstig macht, würde er bei dieser Ausgangslage kaum zögern, sie komplett plattzumachen und sich bei den Plattformen, dem Werbegeschäft und in der Cloud zum Alleinherrscher aufschwingen.

Das klingt nach einem dystopischen Sci-fi-Szenario, das ich in Romanform gern lesen, aber nicht selbst erleben möchte.

Es wird nicht passieren. Bereiten wir uns trotzdem vor

Aber wie angedeutet: Realistisch ist dieser Plottwist nicht. Es ist meine Überzeugung, dass sich eine menschliche Existenz nicht zu hundert Prozent simulieren lässt. Deswegen ist es von vornherein ausgeschlossen, in der Simulation über das Vorbild hinauszuwachsen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mit weiterem exponentiellem Fortschritt eine Art Universalmodell entsteht, in dem alles Wissen und jede erdenkliche Fähigkeit steckt. Das würde mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lage sein, selbst zu handeln, und zwar in einer Geschwindigkeit, bei der die Menschheit Mühe hätte, mitzuhalten.

Welche Befugnisse würden wir ihm einräumen? Bei Mark Zuckerberg halte es für ausgeschlossen, dass er sein Versprechen ernst meint und er jeden Menschen maximal ermächtigen würde Er würde vielleicht eine Art Matrix etablieren, aber die wahre Macht für sich monopolisieren. Das ist Grund genug, diese Entscheidung nicht einem einzelnen Konzern zu überlassen – das wäre ein Job für die vereinigte Menschheit. Wenn es an dieser Stelle noch ein weiteres Argument bräuchte, dann wäre das ein Hinweis auf die politische «Neuorientierung» des Meta-Chefs (Mark Zuckerberg has gone full Maga, Inside Mark Zuckerberg’s Trump pivot).

Auch ohne diesen Hinweis ist es klar, dass diese Tech-Konzerne eingefangen werden müssen – nicht nur Meta, aber vor allem. Ihre Macht muss beschränkt werden. Das wirkungsvollste Mittel wäre, sie in kleinere, kontrollierbare Einheiten zu zerschlagen. Und es braucht eine systematische und politisch gewollte Förderung offener, transparenter und gemeinnütziger Technologien, Schnittstellen, Algorithmen und Organisationen. Dann wird alles gut!

Beitragsbild: Kaum zu glauben, was man durch Mark Zuckerbergs Brille sieht (Alessia Lorenzi, Pexels-Lizenz).

#Facebook #Jahresmusterung #MarkZuckerberg
the Guardian

Mark Zuckerberg has gone full Maga | Siva Vaidhyanathan

It’s a mistake to describe the Meta CEO’s move as a retreat from ‘fact-checking’: it’s a retreat from limiting harm to users

Slop – Wikipedia

Hybris – Wikipedia

the Guardian

AI scientist Ray Kurzweil: ‘We are going to expand intelligence a millionfold by 2045’

The Google futurist talks nanobots and avatars, deepfakes and elections – and why he is so optimistic about a future where we merge with computers

Ray Kurzweil – Wikipedia

Superintelligenz – Wikipedia

Personal Superintelligence

Explore Meta's vision of personal superintelligence, where AI empowers individuals to achieve their goals, create, connect, and lead fulfilling lives. Insights from Mark Zuckerberg on the future of AI and human empowerment.
the Guardian

OpenAI boss accuses Meta of trying to poach staff with $100m sign-on bonuses

Sam Altman describes offer from Mark Zuckerberg’s company as ‘crazy’, as scramble for talent intensifies
https://www.nytimes.com

Meta Invests $14.3 Billion in Scale AI to Kick-Start Superintelligence Lab

Meta Superintelligence Labs - Wikipedia

WIRED

Here’s What Mark Zuckerberg Is Offering Top AI Talent

The Meta CEO is leading a hiring blitz, offering top talent at OpenAI eye-watering pay packages and endless access to cutting-edge chips.

Internal Revenue Service – Wikipedia

the Guardian

Meta reports mixed financial results amid spree of AI hiring and spending

Tech company brings in record quarterly revenue but major tax bill dampens earnings per share
Person trägt ein Virtual-Reality-Headset und hebt die Hände, als ob sie in eine interaktive Simulation eintaucht. Schwarz-Weiss-Fotografie.
Person trägt ein Virtual-Reality-Headset und hebt die Hände, als ob sie in eine interaktive Simulation eintaucht. Schwarz-Weiss-Fotografie.
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Zuckerberg führt sich auf, wie der Schurke in einer Sci-fi-Dystopie

Bei Meta läuft das Geschäft. Es gab wieder Rekordgewinne, wenngleich der Geldregen wegen der Steuern nicht so üppig wie in früheren Jahren auf die Aktionäre niederprasselte. Doch obwohl die IRS die hohle Hand macht, kann es sich Mark Zuckerberg leisten, gewaltige Summen in die Rekrutierung von neuem Personal zu stecken.

«Wired» berichtete im Juli darüber: Die Angebote an Talente im Bereich der künstlichen Intelligenz beliefen sich auf Beträge von dreihundert Millionen über vier Jahre, mit einer Vergütung von über hundert Millionen im ersten Jahr:

Meta unterbreitete Mitarbeitern von OpenAI mindestens zehn unglaublich hohe Angebote, wie gut informierte Kreisen verlauten liessen. Ein hochrangiger Forscher wurde für die Position des Chefwissenschaftlers angeworben, lehnte das Angebot jedoch ab. Das Vergütungspaket umfasst zwar Aktienanteile, diese werden jedoch bereits im ersten Jahr sofort ausgezahlt.

Das ist ein klarer Ausdruck von Metas KI-Ambitionen. Ebenso die Abteilung mit dem Namen Meta Superintelligence Labs. Die Investitionen belaufen sich auf 14,3 Milliarden, fand die «New York Times» heraus. Sam Altman ist (nicht überraschend) erzürnt darüber, dass man ihm seine Top-Leute abwirbt. Er dürfte nicht der einzige im Silicon Valley sein, der einen Groll auf Meta hegt. Auch Apple hatte einen Abgang zu verzeichnen: Ruoming Pang, eine der KI-Koryphäen des iPhone-Konzerns, wurde mit zweihundert Millionen US-Dollar geködert.

Mark Zuckerberg will den Fortschritt radikal beschleunigen

Und wir fragen uns: Was plant Meta genau?

Nun, Mark brachte seine Pläne höchstselbst zu Papier (oder zu Tastatur). Er schrieb:

Ich bin äusserst optimistisch, dass Superintelligenz der Menschheit helfen wird, unser Fortschrittstempo zu beschleunigen. Vielleicht noch wichtiger ist, dass Superintelligenz das Potenzial hat, eine neue Ära der persönlichen Selbstbestimmung einzuläuten, in der die Menschen mehr Handlungsspielraum besitzen, um die Welt in die von ihnen gewünschte Richtung zu verbessern.

Eine Superintelligenz ist ein System, das dem menschlichen Intellekt in wesentlichen Bereichen oder generell überlegen ist. Es ist nicht erwiesen, dass eine solche Technologie nach dem jetzigen Stand der Dinge überhaupt realisierbar ist. Heutige Sprachmodelle funktionieren in den Grenzen ihrer Trainingsdaten. Für den nächsten «Evolutionssprung» müssten die irgendwie überwunden werden – genauso, wie ein menschliches Genie in der Lage ist, die Grenzen des bisherigen Wissens und Könnens auszudehnen. Wird das passieren? Vielleicht, vielleicht nicht. Und falls es passiert, könnte das bis 2045 der Fall sein, wie Ray Kurzweil prognostiziert. Genauso gut ist möglich, dass es so lange dauert, dass Mark Zuckerberg es nicht mehr erlebt.

Wie auch immer: Dass der Meta-Chef so tut, als ob er diese Errungenschaft mit seinen Milliarden kaufen könnte, ist ein Zeichen von Hybris.

Jedem seine persönliche Superintelligenz!

Jedenfalls konkretisiert er seine Pläne wie folgt:

Die Vision von Meta ist es, jedem Menschen persönliche Superintelligenz zugänglich zu machen. Wir glauben daran, diese Kraft in die Hände der Menschen zu legen, damit sie sie für das einsetzen können, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist.

Mir liegt ein «Heilige Scheisse!» auf der Zunge. Naiver Fortschrittsglaube in Ehren, aber das ist selbst für zuckerbergsche Verhältnisse schmerzhaft schönfärberisch. Meta und Mark Zuckerberg haben immer und immer wieder bewiesen, dass sie Eigeninteressen vor die gesellschaftliche Verantwortung stellen. Belege dafür gibt es viele – ich belasse es mit einem Hinweis auf den fahrlässigen Umgang mit dem KI-Matsch (AI Slop), den diese Plattformen 2025 an den Tag gelegt haben (siehe hier, hier, hier, hier und hier).

Überlegen wir uns mal, nur aus Spass, was passieren würde, wenn es Meta gelänge, eine solche Superintelligenz zu entwickeln. Und tun wir das unter der Prämisse, dass kein anderes Unternehmen dazu in der Lage wäre:

  • Wir hätten es mit einer extremen Machtkonzentration zu tun. Die Regierungen dieser Welt hätten Meta wenig bis nichts entgegenzusetzen.
  • Meta würde die Kommunikationsflüsse kontrollieren. Positiv gesehen wäre das Moderationsproblem bei Facebook, Instagram und allen anderen sozialen Medien gelöst. Negativ daran wäre, dass niemand mehr etwas verlautbaren könnte, was Meta nicht passt.
  • Wenn Mark Zuckerberg heute der Konkurrenz die Leute abspenstig macht, würde er bei dieser Ausgangslage kaum zögern, sie komplett plattzumachen und sich bei den Plattformen, dem Werbegeschäft und in der Cloud zum Alleinherrscher aufschwingen.

Das klingt nach einem dystopischen Sci-fi-Szenario, das ich in Romanform gern lesen, aber nicht selbst erleben möchte.

Es wird nicht passieren. Bereiten wir uns trotzdem vor

Aber wie angedeutet: Realistisch ist dieser Plottwist nicht. Es ist meine Überzeugung, dass sich eine menschliche Existenz nicht zu hundert Prozent simulieren lässt. Deswegen ist es von vornherein ausgeschlossen, in der Simulation über das Vorbild hinauszuwachsen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass mit weiterem exponentiellem Fortschritt eine Art Universalmodell entsteht, in dem alles Wissen und jede erdenkliche Fähigkeit steckt. Das würde mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lage sein, selbst zu handeln, und zwar in einer Geschwindigkeit, bei der die Menschheit Mühe hätte, mitzuhalten.

Welche Befugnisse würden wir ihm einräumen? Bei Mark Zuckerberg halte es für ausgeschlossen, dass er sein Versprechen ernst meint und er jeden Menschen maximal ermächtigen würde Er würde vielleicht eine Art Matrix etablieren, aber die wahre Macht für sich monopolisieren. Das ist Grund genug, diese Entscheidung nicht einem einzelnen Konzern zu überlassen – das wäre ein Job für die vereinigte Menschheit. Wenn es an dieser Stelle noch ein weiteres Argument bräuchte, dann wäre das ein Hinweis auf die politische «Neuorientierung» des Meta-Chefs (Mark Zuckerberg has gone full Maga, Inside Mark Zuckerberg’s Trump pivot).

Auch ohne diesen Hinweis ist es klar, dass diese Tech-Konzerne eingefangen werden müssen – nicht nur Meta, aber vor allem. Ihre Macht muss beschränkt werden. Das wirkungsvollste Mittel wäre, sie in kleinere, kontrollierbare Einheiten zu zerschlagen. Und es braucht eine systematische und politisch gewollte Förderung offener, transparenter und gemeinnütziger Technologien, Schnittstellen, Algorithmen und Organisationen. Dann wird alles gut!

Beitragsbild: Kaum zu glauben, was man durch Mark Zuckerbergs Brille sieht (Alessia Lorenzi, Pexels-Lizenz).

#Facebook #Jahresmusterung #MarkZuckerberg
the Guardian

Mark Zuckerberg has gone full Maga | Siva Vaidhyanathan

It’s a mistake to describe the Meta CEO’s move as a retreat from ‘fact-checking’: it’s a retreat from limiting harm to users

Slop – Wikipedia

Hybris – Wikipedia

the Guardian

AI scientist Ray Kurzweil: ‘We are going to expand intelligence a millionfold by 2045’

The Google futurist talks nanobots and avatars, deepfakes and elections – and why he is so optimistic about a future where we merge with computers

Ray Kurzweil – Wikipedia

Superintelligenz – Wikipedia

Personal Superintelligence

Explore Meta's vision of personal superintelligence, where AI empowers individuals to achieve their goals, create, connect, and lead fulfilling lives. Insights from Mark Zuckerberg on the future of AI and human empowerment.
the Guardian

OpenAI boss accuses Meta of trying to poach staff with $100m sign-on bonuses

Sam Altman describes offer from Mark Zuckerberg’s company as ‘crazy’, as scramble for talent intensifies
https://www.nytimes.com

Meta Invests $14.3 Billion in Scale AI to Kick-Start Superintelligence Lab

Meta Superintelligence Labs - Wikipedia

WIRED

Here’s What Mark Zuckerberg Is Offering Top AI Talent

The Meta CEO is leading a hiring blitz, offering top talent at OpenAI eye-watering pay packages and endless access to cutting-edge chips.

Internal Revenue Service – Wikipedia

the Guardian

Meta reports mixed financial results amid spree of AI hiring and spending

Tech company brings in record quarterly revenue but major tax bill dampens earnings per share
Person trägt ein Virtual-Reality-Headset und hebt die Hände, als ob sie in eine interaktive Simulation eintaucht. Schwarz-Weiss-Fotografie.
Person trägt ein Virtual-Reality-Headset und hebt die Hände, als ob sie in eine interaktive Simulation eintaucht. Schwarz-Weiss-Fotografie.
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